Werk

Erste Aufträge erhielt Scherrer für die Illustration von historischen Prachtbänden, wie Der Kanton St. Gallen 1803–1903, Die Geschichte der Schweiz im 19. Jahrhundert, Schweizer eigener Kraft und Die Schweizer Frau. Dazu traten Porträts für den Familien- und Bekanntenkreis. Um 1918 erschloss sich für Hedwig Scherrer eine neue Kunstgattung, nämlich die Miniaturmalerei, welche sie formal wie inhaltlich entwickelte und die ihr den Weg vom Jugendstil zum Symbolismus und Expressionismus ebnete.

Nach dem Tod des Vaters 1924 wandte sie sich einmal mehr einem neuen Gebiet zu, dem Trachtenwesen, das sich als Rückbesinnung auf traditionelle Kultur und als Reaktion auf die Launen der Mode verstand. Scherrer studierte historische Kostüme und schuf erneuerte Vorlagen und Anleitung für die Herstellung. Sie betreute selber die Rheintaler Trachtengruppe und beschenkte diese 1930 mit einem selbst geschaffenen Liederbuch. Die Melodien und Liedsätze komponierte sie selbst und versah das Büchlein mit Lithografien.